Beschreibung
Die Spiegelung des göttlichen Lichtes im Menschen ist nicht nur Reflektion, sondern ebenso Resonanz, gleichsam Ant-wort des Menschen, der, obwohl vom LICHT erschaffen, sich in seiner irdischen Begrenztheit oft vom LICHT getrennt fühlt, doch durch den erneuten Anruf des Lichtes immer wieder dazu berufen ist, dass er endlich einmal seine Fesseln sprengt und in das Bewusstsein der reinen Lichthaftigkeit zurückkehrt.
Solche Sinnbilder werden durch die Symbolkraft des Wortes ermöglicht, die bewirkt, dass bildhaft und sinnlich Erfahrenes und Erfahrbares im Wort gespeichert und vom Sender zum Empfänger gleichsam als Same transportiert wird, der dort als Frucht aufgehen und sich wiederum erneut zum Samen ver-dichten kann. Hier übernimmt das Wort Mittler- und Brückenfunktion. Es transportiert das von einem Absender Erlebte an den Empfänger, Leser oder Hörer und diesen wiederum durch das empfangene Wort an neue Orte menschlichen Erfahrens, wobei die geistige der erlebten Realität vorauseilt, um für ihn neue Orte menschlichen Seins zu erschaffen.
„Im Anfang war das Wort“ (Johannesevangelium).
So können geistige Suchbewegungen mithilfe von sprachlichen Bildern, die sich in Ge-dichten verdichten, auch Resonanzen in anderen Lesern und Hörern bewirken, die in ihnen wiederum zu eigenen Bildern führen. So entstehen neue individuelle Annäherungen an das im tiefsten Inneren Gewusste, aber noch nicht Bewusste, das sich herausschälen will, um das Leben des Menschen mit Licht zu durchstrahlen.
Die in diesem Buch sich spiegelnden Gedichte zeigen Facetten der Sehnsucht des Menschen nach dem LICHT, das Sinn und Verheißung und Heim-kommen bedeutet. Sie handeln vom Geheimnis unseres Seins, von der Frage nach dem Wohin vor und jenseits der Grenze unseres irdischen Lebens.
Über die Autoren
Johanna Arlt, geb. 1953, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, ist Grundschullehrerin. Beschäftigt sich in ihrer Freizeit seit über 20 Jahren mit der jüdischen Überlieferung und der Kabbala, insbesondere mit dem Werk Friedrich Weinrebs. Im Laufe der Jahre zahlreiche Vorträge zur jüdischen Mystik. Seit 12 Jahren leitet sie am Wohnort bei Frankfurt einen Lese- und Gesprächskreis zum umfangreichen Werk Friedrich Weinrebs. Ab 1999 zahlreiche Veröffentlichungen spiritueller Gedichte, u.a. im Spiritletter.
Heinz Reick, geb. 1937, verwitwet, keine Kinder, Grundschullehrer, seit seiner Jugend interessiert an Theologie, Psychologie, Philosophie als Lebenshilfe und an der Mystik als jeweiliger Kern der Religionen. Nach der Pensionierung lebte er 13 Jahre lang den größten Teil des Jahres im Bergell auf der Alpensüdseite und machte intensive Erfahrungen in der Einsamkeit der Berge. Dort entstanden auch seine großen Gebilde aus Holzstöcken mit den regulären Polyedern als körpergeometrische Ausgangsstrukturen (www.heinz-reick.de).In den letzten Jahren intensive Beschäftigung mit den Sprachgebilden der Lyrik.
Stimmen zum Buch
Nach einer hebräischen Legende ist die Sprache ein Geschenk vom Himmel.
Die Buchstaben fallen wie Zugvögel vom Himmel in unseren Alltag hinein und ziehen uns heimwärts.
Der erste Buchstabe, die Eins, die Alef, ist unhörbar.
Beim zweiten Buchstaben, der Zwei, der Beth, spalten sich die Lippen und der Laut der Schöpfung erklingt im Zwischen der Zwiegespräche.
Wie die zwei Cherubim, die sich auf der Bundeslade Aug in Aug gegenüberstehen, nähern sich Johanna Arlt und Heinz Reick dem Geheimnis.
Dort, wo sich ihre beflügelten Worte berühren, im Nullpunkt des Nichts, im Abgrund des Schweigens, erleben wir ihre Worte wie “Schreie aus dem Nichts” (Friedrich Weinreb).
Prof. Dr. Eugen Baer
(Professor für Philosophie und Religionswissenschaften am Hobart College, New York)
Schon der Form nach sind eure Dialog-Gedichte ein literarisches Novum. Schiller hatte schon mit Goethe ein gemeinsames literarisches Produkt, die „Xenien“, auf den Weg gebracht, doch Dialog-Gedichte, wie Arlt und Reick sie konzipierten, sind, meines Wissens, ohne Beispiel in der poetischen Tradition. Es wäre für uns heute ein riesiger Augenöffner, wenn etwa Gottfried Benn mit Bert Brecht sich so gegeneinander abgespiegelt hätten, was wäre das für eine Sensation geworden! Täusche ich mich nicht, haben Arlt/Reick ein neues Genre in der poetischen Tradition geschaffen: Hoffentlich finden sie Nachahmer! Nun verbürgt ja der spirituelle Gleichklang die Möglichkeit des gegenseitigen Verspiegelns und gerät so fast wie zu einem Kunstgriff, durch den Spiegel hinter den Spiegel zu schauen: Zurück bliebe dann die Trauer, dass eben dies uns verwehrt ist. Ist das die Botschaft, dann verdoppelt sie die Hoffnung auf ein Sehen von Angesicht zu Angesicht! – Danke also, liebe Johanna, danke, lieber Heinz Reick. –
Arnulf Zitelmann (Theologe und Autor)
Produktinformation
- Herausgeber : Morlant-Verlag (15. November 2013)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 76 Seiten
- ISBN-13 : 978-3-943041-16-3
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